Der Salewa Athleten Summit

Ich schlafe in meinem Auto – ich bin wieder unterwegs. Der Monte Cristallo liegt hinter mir und ich bin jetzt dort, wo ich sein möchte, im Herzen der Dolomiten. Ich fahre nach Vals in der Region Gitschberg-Jochtal. Zwar werde ich nicht klettern, aber es macht Spaß, etwas Neues zu erleben. Ich bin für alles offen.

Der Salewa Athleten Summit beginnt mit einem interessanten Einblick in die sozialen Medien. Wir besprechen Algorithmen, Trends, Influencer, das Gewinnen von Followern und die Bedeutung dieses Mediums in der heutigen Welt. Doch in all diesem virtuellen Dunst finde ich einen roten Faden, einen positiven: Um erfolgreich zu sein, musst du dir selbst treu bleiben. Das ist am Ende alles, worauf es ankommt.

Dann geht es ans Trainieren. Phil Weber zeigt uns einige neue Aufwärmübungen. Obwohl ich Stretching mag, hätte ich nie gedacht, dass es so schmerzhaft sein kann, meine Muskeln über einen Ball zu rollen – und gleichzeitig so befreiend. Die Trainingseinheit zeigt mir, wo meine Schwachstellen liegen. Für mich ist es wichtig, den Fokus auf meine Gesäßmuskeln zu legen, und ich weiß jetzt, wie ich mein Training verbessern kann. Außerdem lerne ich die Leute etwas besser kennen: Aaron, Simon, Arnaud und Francois. Wir müssen lachen, denn wir nehmen einige seltsame Positionen ein: Wir kriechen auf dem Boden rum, reiben unsere Rücken an der Wand, machen einige Squats und laufen, während die Beine mit Gummibändern zusammengebundenen sind. Wir sehen aus wie ein Haufen Freaks. Aber es scheint ein gutes Workout zu sein.

Der Morgen in Gitschberg-Jochtal ist wunderschön. Besonders wenn drei Gleitschirmflieger direkt vor dem Balkon deiner Wohnung landen. Bei diesem Anblick wird mir klar, dass ich das auch unbedingt ausprobieren möchte. Ich stelle mir vor, wie es sich anfühlt, über die Berge zu fliegen. Wenn du eine hohe Wand erkletterst, musst du dich danach abseilen oder zurück ins Tal laufen. Wie cool wäre es, nach oben zu klettern und dann zurückzufliegen? Und gibt es eine bessere Gelegenheit zum Ausprobieren als mit Aaron, dem Weltmeister? Ich entschließe mich, es zu versuchen.

Es ist 7 Uhr morgens und wir laufen nach oben – 700 Höhenmeter. Wir sind zu viert und haben drei Gleitschirme dabei. Entspannt plaudern alle fröhlich über Familie und Kinder. Als das Gelände steiler wird, fangen meine Lungen ganz schön an zu arbeiten. All die Kraft, die du aufbaust, indem du dich an einem Arm hochziehst und an kleinen Griffen hängst, hilft dir nicht, wenn du einen Berg hochrennst und versuchst, mit dem Weltmeister im Hike & Fly mitzuhalten. Ich werde langsamer, aber ich mache weiter und erreiche schließlich den Gipfel. Ich rede mit Arnaud, der direkt hinter mir ist: „Aaron ist schnell.“ - „Oh ja, das ist er“, er lächelt und atmet schwer.
Die Belohnung ist es aber definitiv wert. Ich lege die Gurte an, wir gehen ein paar Schritte und schon fliegen wir. Das ist ein unbeschreibliches Gefühl! Ich bin sofort verliebt – die pure Freiheit!

Aaron steuert. Wir sehen einen Falken, der durch eine Thermik an Höhe gewinnt, fliegen hinterher und beginnen, aufzusteigen. Jetzt bin ich an der Reihe, die Kontrolle zu übernehmen. Ich ziehe an den Leinen, wir werden langsamer und wieder schneller. Allmählich merke ich, worum es geht. Ich fliege ein paar Schleifen. Im Gesicht habe ich ein breites Grinsen – ich fliege! Aaron übernimmt wieder und wir sinken durch die Luft. Es ist ein komisches Gefühl. Dann machen wir einige Drehungen. Ich kann einfach nicht anders, ich muss schreien – es ist so großartig! Wir landen nahe der Wohnung und kommen auf dem Gras zum Stehen. Der Schirm landet auf dem Dach des Hauses. Aaron sagt: „Du bist der Kletterer. Kletter hoch und hol ihn runter.“ Er muss mich nicht zwei Mal bitten. Ich klettere aufs Dach und lasse den Schirm vorsichtig herunter.

Wer braucht schon Kaffee am morgen, wenn man das haben kann? Ich bin so aufgedreht. Ich fühle mich, als könnte ich die Welt erobern.

Am Nachmittag führen wir ein interessantes Gespräch über die Zukunft unserer Sportarten. Über aktuelle Trends und Einflüsse und wie sie in Zukunft aussehen könnten. Es ist echt cool, in einer Gruppe, zu der auch Salewa Creative Director Dennis gehört, mit Ideen zu spielen.

Der Salewa Athleten Summit ist auch dafür da, dass wir unsere Projekte für 2019 vorstellen können. Und ich kann sagen, da stehen einige spannende Dinge an. Ich werde hier nicht darüber schreiben, aber du solltest dran bleiben. Du wirst garantiert nicht enttäuscht!