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Das neue Biwak am Grossglockner ist aufgebaut

#SALEWA3000

Es ist soweit! Das Glockner Biwak, wie wir es kannten, ist seit vergangenem Freitag Geschichte. Nun thront eine neue Biwakschachtel auf 3.205 Metern Höhe unterhalb des höchsten Gipfels Österreichs. Bergsportler, die den Großglockner von der Nordseite erklimmen möchten, finden in dem Biwak, das von einem 12-köpfigen Team in wenigen Tagen zusammengesetzt wurde, im Notfall Schutz und Sicherheit.

Die alte Biwak-Schachtel, erbaut im Jahr 1957, sei zu klein geworden und sanierungsbedürftig gewesen, sagte Peter Kapelari vom Österreichischen Alpenverein. Probleme habe es beim alten Biwak vor allem durch Verletzungen der Aluminiumhaut gegeben, die im Laufe der Jahrzehnte entstanden seien, skizzierte der Leiter der Alpenverein-Abteilung für Hütten, Wege und Kartographie die bis zur Neuerrichtung bestehende Situation. „Außerdem waren die Betten dort zum Teil von Schimmel befallen“, schilderte er die zuvor herrschenden Zustände im Biwak.

Abtransport der alten Biwakschachtel am Großglockner

Einheimische Bergführer, die den Zustand des alten, maroden Biwaks kannten, hätten bereits seit einigen Jahren darauf gedrängt, die Notunterkunft zu renovieren und zu erweitern. „Es gab keinen Tisch, keine Kochmöglichkeit – dafür aber großen Platzmangel, besonders an Tagen mit guten Bedingungen. Gerade einmal acht Personen konnten sich im Notfall in das Biwak pferchen“, sagte Vittorio Messini, Bergführer aus Kals am Großglockner, zu Beginn des Jahres als der Neubau beschlossene Sache war. Vittorio Messini war in den vergangenen Wochen sowohl an der Planung als auch am Neubau persönlich beteiligt. Er empfand die alte Biwakschachtel als „glocknerunwürdig“ und freut sich nun über das neue Polybiwak nach dem Modell von Helmut Ohnmacht. Dieses ist so gut wie fertiggestellt. Die Biwak-Schachtel in Oktagon-Form wird durch den Wind stets frei geblasen und bietet im Normalfall 15 und im Notfall auch mehr Menschen Platz.

Die Gesamtkosten liegen bei insgesamt 85.000 EURO. Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit Euch und #SALEWA3000 einen Beitrag dazu leisten, dass unser Partner, der Alpenverein, diese wichtige Schutzunterkunft erneuern konnte. Und wir sammeln weiter: „Da #SALEWA3000 noch bis zum 31. Dezember 2020 aktiv ist, zählt nach wie vor jeder Gipfel und wir hoffen auf zahlreiche neue Dreitausender-Besteigungen in den nächsten Wochen und Monaten“, sagt Christian Lutz, Marketing Manager Central Europe, der die Dreitausender-Aktion ins Leben rief. „Wir sind sehr zufrieden, unsere zu Jahresbeginn gestartete Aktion #SALEWA3000 hat in unserer Community große Begeisterung ausgelöst. Mehr als 300 Dreitausender wurden bis heute bestiegen – viele davon mehrfach“, so Christian Lutz weiter. Der Zwischenstand liegt aktuell bei über 1.000 Besteigungen und rund 6.000 Euro, die wir für das neue Glockner Biwak an den Alpenverein spenden.

Bau der neuen Biwakschachtel am Großglockner

Besonders wichtig bei der neuen Biwak-Schachtel, deren vorgefertigte Teile Stück für Stück vom Hubschrauber auf den Glockner gebracht wurden, war auch ein möglichst kleiner ökologischer Fußabdruck. „Von der Schachtel kommen keinerlei Emissionen“, stellte Kapelari klar. Das Objekt, das inmitten eines Naturschutzgebietes steht, könne zudem, wenn gewollt, ohne Spuren zurückzulassen wieder entfernt werden. Auch optisch stelle das Bauwerk keinen wirklichen Eingriff in die Naturlandschaft dar: „Durch die Verwitterung wird der Aluminium-Baukörper über die Zeit vergrauen“.

Biwaks sind keine romantischen Ausflugsziele – das haben wir und auch der Alpenverein bereits in früheren Beiträgen klargestellt. Peter Kapelari geht davon aus, dass sich die Biwak-Gäste aufgrund des „extremen Zustiegs“ auf Bergsteiger beschränken werden, die den Großglockner im Visier haben. Trotz eindrucksvoller Optik und exponierter Lage hat Kapelari keine Angst vor Biwak-Partytouristen. „Nach fünf Stunden Aufstieg sei jedem die mitgebrachte Flasche Wein gegönnt, sofern er sie wieder mitnimmt“, so Kapelari lachend.

Wir werden das neue Biwak in den nächsten Wochen aufsuchen. Auf dem Weg zum Großglockner wird es uns Schutz und Sicherheit bieten und für eine kurze Nacht unser „Zuhause“ sein. Danke an alle, die mit Herzblut und viel Idealismus am Neubau gearbeitet haben!

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