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SALEWA3000 - Interview mit Vittorio Messini

#SALEWA3000

Vittorio „Vitto“ Messini kann bereits auf ein bewegtes Leben zurückblicken.
Seitdem er zehn Jahre alt ist, lebt der gebürtige Florentiner in Osttirol. Mit seinen Eltern hatte er zunächst begonnen, in den Bergen zu wandern, um dann mit seinen Freunden das Klettern und Bergsteigen zu entdecken. Seine Leidenschaft fürs Gebirge wurde zusätzlich durch sein Geologiestudium verstärkt. 

Dein Favorit unter Österreichs Dreitausendern?
Vittorio Messini (Vitto): Mein Favorit unter Österreichs Dreitausendern ist sicherlich der Großglockner. Nicht nur, weil er der höchste Berg Österreichs ist. Sondern auch, weil er für mich der schönste Berg ist – kennt man ihn mal in allen Jahreszeiten und auf vielen verschiedenen Routen, die nicht so oft begangen werden.

Warum dieser Berg?
Für mein 3000er-Projekt habe ich allerdings den Klammerkopf ausgesucht, da das SALEWA3000-Projekt in der Wintersaison startet und darum für mich eher ein anspruchsvoller Schitourenberg in Frage kommt, anstelle eines „Bergsteiger Bergs“.  
Der Großglockner ist eher ein Bergsteiger-Berg, von dessen Gipfel ich nicht einfach so auf Skiern abfahren kann. Dazu kommt, dass der Klammerkopf ein sehr wenig bekannter Gipfel ist.  Zudem ein schöner, breiter Berg, der mit vielen "fahrbaren Rinnen gesegnet“ ist. Er zählt zu der Kärntner Schobergruppe. Seit den letzten zwei Jahren sperrt auch der Wirt der Elberfelder Hütte, der Mayerhofer Herbert, die Hütte in den Frühlingsmonaten März - April auf, was diesen Berg umso attraktiver macht. 

Welche Route empfiehlst Du?
Am besten eignet sich der Aufstieg über die Nordrinne. Das ist die breiteste Rinne des Berges, die direkt bis knapp vor den Gipfel führt.

Wie viele Höhenmeter sind zu meistern?
Startet man von der Elberfelder Hütte so sind es rund 800 Höhenmetern.

Wie kommst Du hoch…?
Mit den Schiern werden wir versuchen, so weit wie möglich Spitzkehren zu gehen. Anschließend die Schi auf den Rucksack schnallen und die letzten paar hundert Höhenmeter zu Fuß, vermutlich mit Steigeisen, meistern.

…und wie wieder runter?
Am Weg rauf werden wir uns die Verhältnisse in der Rinne genauer anschauen. Sollte es passen, fahren wir über die Aufstiegsroute wieder runter. Da es nicht so flach ist (so um die 45°), wird es für mich, als nicht-Steilwandfahrer, sicher eine Herausforderung.

Erste Besteigung im Alter von:
Ca. 17 oder 18. Das weiß ich nicht mehr so genau. Es war auf jeden Fall im Sommer. Da ist die ganze Tour ein bisschen schotteriger. ;-)

Eher überlaufen oder ein Geheimtipp?
Der Klammerkopf ist sicherlich ein Geheimtipp. Mit dem aufwändigen Zustieg und dem doch eher hohen Anspruch, wird er wahrscheinlich auch nie richtig überlaufen werden… hoffentlich ;-)!

Augen auf und besondere Aufmerksamkeit bei: 
Immer die Lawinensituation beachten. Zudem die Schnee- bzw. Temperaturverhältnisse vor jeder Bergtour bewerten.

In Deinem Rucksack fehlt niemals:
Gesamte Schitourenausrüstung, Steigeisen, Pickel, Tee, Mannerschnitte.

Die schönsten Wegstücke sind:
Der Zustieg ist bereits eine Schitour für sich und führt über verschiedene Wege. Einer davon ist das Böse Weibele, eine Paradeschitour vom Lucknerhaus, die aber einen besonders schönen Blick auf den Großglockner und die umgebende Schobergruppe gibt. Auch sehr schön ist das letzte Stück, nicht vor dem Gipfel, sondern vor dem Zielpunkt. Dem Lucknerhaus. Dort hole ich dann ein „Gipfel“-Bier nach ;-)

Energieriegel oder Brotzeit?
Weder noch, reichlich frühstücken!
Na, Spaß beiseite, Riegel und Trockenobst mag ich am liebsten. 

Gipfelbier oder Quellwasser?
Am Gipfel lieber kein Bier, sondern Tee. Auf der Hütte oder im Gasthaus wird das Bier dann bei Gelegenheit nachgeholt.

Das geht gar nicht am Berg:
Herumschreien. Zornige, allwissende Leute. Müll hinterlassen.

Welche Tageszeit liegt Dir am meisten für eine Bergtour?
Sicherlich der Vormittag, dann hat man Spatze genug für Unerwartetes, eine weitere Tour oder für das Afterworkprogramm im Wirtshaus.

Du bist ein Einzelgänger oder lieber in Gesellschaft?
Im Winter im Schnee gehe ich seltenst alleine. Da habe ich vor der Lawinengefahr zu sehr Respekt!

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