previewsB3SKHGcTZk8s previewsB3SKHGcTZk8s

Drei Abenteurer im Maltatal

#SALEWA3000

Mitte Dezember. Graz, 8.00 morgens.
Thomas Friedrich, Michi Zenker und ich starten in Richtung Maltatal:
„Unser Ziel ist der Große Sonnblick (3030 m) – der östlichste Dreitausender der Alpen. Nicht zu verwechseln mit dem Hohen Sonnblick (3.106 m). Unsere Tourenrucksäcke sind für zwei Tage gepackt: Skitourenausrüstung, Zelt, Schlafsack, Paragleiter und ausreichend Proviant wiegen gut 15 Kilogramm. Bei dieser Besteigung geht es nicht um Geschwindigkeit, sondern um das Abenteuer. Wir sind voller Vorfreude und Tatendrang.
Im Maltatal angekommen, kehren wir noch in ein Gasthaus ein, um uns über die Verhältnisse der Mautstraße zu erkundigen. Die Gastwirtin und zwei ihrer Gäste sind, ums es milde auszudrücken, nicht gerade begeistert von unserem Plan, den Großen Sonnblick zu besteigen. Vor allem wegen der Jagd und der Jagdgäste. Wir entscheiden uns kurzerhand für einen anderen Plan, da wir auf der Route zum Großen Sonnblick sicherlich auf Probleme stoßen würden.
Eine neue Tour ist schnell geplant. Mit zwei Flügen und Gegenanstiegen könnten wir den Großen Sonnblick auf unserer Alternativroute erreichen. Doch ob die Flüge dann wirklich möglich sind würden wir erst am ersten Gipfel sehen. Aber das scheint unsere einzige Option zu sein.
Wir starten die Tour im Nebel von der Leonhard Hütte in Richtung Ochsen Hütte. Unser Tagesziel ist das Reitereck auf 2790m. Nach 100 Höhenmetern lassen wir den Nebel hinter uns und strahlender Sonnenschein und eine tief verschneite Bergwelt liegen vor uns. Der Weg zum Reitereck zieht sich lange. Es geht meist eben ins Tal hinein. Endlich bei der Ochsen Hütte angekommen, legen wir eine kurze Pause ein. Beim Genießen der Aussicht wird uns bewusst, dass wir das Reitereck vielleicht nicht mehr vor Sonnenuntergang erreichen werden. Wir beschließen, einen Platz für unser Zelt am Weg zum Reitereck zu suchen, um dann ohne Rucksack den Gipfel zu besteigen. In der Hoffnung, den Sonnenuntergang am Gipfel genießen zu können. 300 Höhenmeter unter dem Gipfel auf 2500m finden wir den perfekten Platz für unser Zelt – windgeschützt und nach Osten ausgerichtet, um den Sonnenaufgang am nächsten Morgen zu sehen. Vom Zeltplatz aus sprinten wir zum Gipfel hinauf und werden dafür mit einem einzigartigen Sonnenuntergang belohnt. Nach der Abfahrt zum Zeltplatz bauen wir noch schnell unser Zelt auf und verkriechen uns darin für die Nacht. Nach 13 Stunden zu Dritt auf knapp 3m² erleben wir einen wunderschönen farbenprächtigen Sonnenaufgang.
Nachdem das Zelt abgebaut und unsere Rucksäcke wieder gepackt waren und wir den ersten Anstieg zum Reitereck wieder geschafft hatten, sahen wir, dass der Große Sonnblick für uns unerreichbar lag. Den Gleitwinkel hatten wir in der Planung wohl zu optimistisch angesetzt und so entschlossen wir uns zurück zur Leonhard Hütte zu gleiten und eine Trainingstour auf den Stubeck (2.370m) zu machen.
Das geographische Ziel konnten wir zwar nicht erreichen. Dafür aber das ideelle Ziel eines Abenteuers mit guten Freunden.“

Simon Oberrauner, X-Alps-Teilnehmer 2019 und SALEWA Athlet

3ZphQKUVNszQTf 3ZphQKUVNszQTf
22Lf5lIhdbNdac 22Lf5lIhdbNdac
1ZzlZavI1HMT5K 1ZzlZavI1HMT5K