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Hike&Fly – Eine beflügelnde Verbindung

#SALEWA3000

Die 784 Dreitausender in Österreich sind so zahlreich wie vielseitig. Jeder der hohen Gipfel des Alpenlandes fordert Bergsteiger und Bergsportlerinnen auf seine individuelle Art und Weise. Das ist auch abhängig davon, wieviel Zeit für die Tour eingeplant wird. Ein Beispiel: Die Kreuzspitze (3.455 m) in den Ötztaler Alpen nimmt Deine Aufmerksamkeit rund zehn bis elf Stunden in Anspruch. Für Ambitionierte gelingt ein Gipfelbesuch an einem Tag. Wer sich mehr Zeit lassen möchte, bucht sich auf der Martin-Busch-Hütte (2.501 m) ein und genießt diese Tour mit Gletscherkontakt aufgeteilt auf zwei Tage. Die Bergtouren auf die Dreitausender der Bergnation sind naturgegeben eher lang. Einige unserer Athleten wählen für den Abstieg vom Gipfel, falls die Bedingungen es zulassen, eine luftige, schnellere Alternative ins Tal (oder zum nächsten Gipfel – je nachdem.)
Paul Guschlbauer, Aaron Durogati, Simon Oberrauner, Thomas Friedrich und Markus Anders – sie alle sind erfahrene Piloten, die immer einen ihrer Gleitschirme im Rucksack haben und sich in die Lüfte schwingen, wenn Wind und Wetter es gut mit ihnen meinen. Mit leichtem Gepäck in schnellen Schritten bis zum Gipfel und von dort mit dem Gleitschirm zurück ins Tal - so lässt sich das Konzept „Hike&Fly“ in einem Satz beschreiben. Es verbindet die jeweils schönste Seite von zwei Sportarten, die in Kombination zu einer neuen Disziplin werden. Die Idee, aus Hike&Fly eine eigene Disziplin zu machen, entstand in Zusammenarbeit mit der Marke skywalk. Der Gleitschirmspezialist, im Jahr 2001 von einer Handvoll Ingenieuren, Marktexperten, Technikfreaks und Sportfanatiker gegründet, setzt seine ganze Erfahrung und technische Kompetenz für die Entwicklung von besonders leichten, gut verstaubaren Schirmen ein, die perfekt auf die Anforderungen des Hike&Fly ausgerichtet sind.
Der Grundgedanke sowie die Leidenschaft für Hike&Fly beflügelt die Partnerschaft zwischen skywalk paragliders und SALEWA. Eine starke Verbindung, die gemeinsame Sponsoringaktivitäten beinhaltet und schöne, inspirierende Projekte hervorbringt. Dazu gehören die gemeinsame Unterstützung von Athleten, das Sponsoring des wichtigsten Hike&Fly Wettkampfs Red Bull X-Alps und die Förderung der Ausbildung über ausgewählte Flugschulen im Alpenraum.

Hike&Fly – lässt sich diese Spielart des Bergsports auch auf die Dreitausender und unser ambitioniertes Projekt #SALEWA3000 übertragen?
Wir haben Markus Anders gefragt, welche Dreitausender er bereits mit Schirm besucht hat. Der 29-jährige Red Bull X-Alps Athlet aus Deutschland erklärt uns, warum das Fliegen von höheren Bergen – zu denen er die Dreitausender Österreichs zählt – nur für wirklich erfahrene Bergsteiger und Piloten geeignet ist. Selbst Markus, der bereits in weitaus höheren Lüften unterwegs war, ist schon oft mit gepacktem Schirm wieder abgestiegen, weil die Bedingungen nicht passten. Für erfahrene Paragleiter hat der Athlet einen Dreitausender-Tipp in den Stubaier Alpen, der, bei perfekten Bedingungen, eine schöne Linie mit dem Speedschirm möglich macht.

Paragliding

Gibt es Dreitausender, die für Hike & Fly-Erlebnisse besonders gut geeignet sind?
Markus Anders:
Generell ist es schwierig, Empfehlungen für Hike & Fly-taugliche 3000er auszusprechen. Man bewegt sich in sehr alpinem Gelände. Sehr gute Kenntnisse beim Bergsteigen – vor allem auf Schneefeldern und auf Gletschern – ist unabdingbar. Ich persönlich versuche auf flacheren Schneefeldern zu starten. Dort hat man meist noch etwas Spielraum für eventuelle Korrekturen und es verhängen sich keine Leinen beim Start. Der Schweizer Titlis (3.238 m), welcher ja auch Turnpoint bei den letzten Red Bull X-Alps war, hat oben eine schöne flache Gletscher-Flanke mit wenig Spalten. Dieser eignet sich beispielsweise ganz gut als Startplatz.

Gibt es - umgekehrt - Dreitausender, die für einen Start am Gipfel gar nicht geeignet sind?
Markus Anders:
Ein Start am Gipfel ist nur bei idealem Wind möglich! Die Startflächen sind sehr klein und meist mit Felsen versehen oder man findet ein Schneeflanke, welche sehr schnell steil abfällt. Oft ist es ratsam etwas abzusteigen, um ein Startplatz zu suchen, der besser geeignet ist.

Ab welcher Höhe ändern sich die Bedingungen für einen Flug generell?
Markus Anders:
Je höher der Berg ist, desto größer ist der Einfluss von überregionalen Winden. Der Wind sucht sich natürlich den Weg des geringsten Widerstands und umströmt den Berg eher. Am Bergkamm und vor allem in einem Joch kommt es dadurch lokal zu einer deutlichen Beschleunigung des Windes. Mit zunehmender Höhe nimmt auch die Luftdichte ab, d.h. für den Gleitschirm, dass die Geschwindigkeit zum Abheben spürbar zunimmt.

Gibt es 3000er von denen Du persönlich schon gestartet bist? Falls ja, welche?
Markus Anders:
Ich habe den Gleitschirm sehr oft bei Hochtouren dabei. Allerdings habe ich den Schirm auch schon einige Male wieder heruntergetragen. Falls man aber starten kann, ist der Flug gigantisch. Gestartet bin ich schon vom Galenstock (3.586 m) im Rhonetal, von der Königsspitze (3.851 m), vom Großvenediger (3.657 m), vom Bishorn (4.153 m) im Wallis, vom Mont Blanc (4.810 m). Auf dem Ortler (3.899 m) bin ich auch schon topgelandet.

Hast Du einen Favoriten unter den 3000ern in Österreich?
Markus Anders:
Schwierige Frage, denn es gibt so viele schöne Dreitausender in Österreich. Reizvoll beim Bergsteigen und auch beim Gleitschirmfliegen ist Neues zu erkunden und auszuprobieren. Aber auf den Habicht im Stubaital würde ich sofort wieder hochgehen.
Dort gibt es für den Speedschirm eine schöne Flugroute oder auch "Line".

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