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Neue Salewa Athletin: Antonia Stöger

#SALEWA3000

Ohne die Berge kann und will sie nicht. In Berchtesgaden, im bergigen Süden Bayerns, aufgewachsen, verbringt die 18-jährige   Antonia Stöger, Spitzname Dona, ihre Freizeit am liebsten dort, wo es steil ist. Die Bergwelt schenkt ihr „Innere Balance und tiefe Zufriedenheit“. Insbesondere dann, wenn sie auf ihren geliebten Skiern unterwegs ist. Das Skifahren lernte sie mit etwa zwei Jahren, ihre ersten Skitouren erlebte sie gemeinsam mit ihren Eltern fünf Jahre später. Heute studiert sie Bio- und Lebensmitteltechnologie in Innsbruck. Was sie in den Bergen sucht und findet, wer ihre Vorbilder sind und welche Dreitausender sie im Rahmen von #SALEWA3000 diese Saison ins Visier nimmt – darüber spricht sie mit uns.

Wie bist du aufgewachsen? Was sind Deine prägendsten Erinnerungen an deine Kindheit?
Antonia: Ich bin gemeinsam mit zwei älteren Schwestern, einigen Tieren und viel Bewegung an der frischen Luft aufgewachsen. Meine Mama legte immer viel Wert darauf, dass meine Geschwister und ich jeden Tag mindestens eine Stunde im Freien spielen. Prägende Erinnerungen sind die ewigen Streitereien und Spielstunden mit meinen Schwestern, genauso wie das Miterleben einer Ziegengeburt. Dennoch ist das prägendste Erlebnis, der Unfall meiner Mama im Jahr 2012. Sie stürzte in eine Gletscherspalte. Von da an übernahm ich mit elf Jahren fast den ganzen Haushalt. Mit mit 16 Jahren führte ich ihn dann ganz alleine.

Du warst dadurch früh sehr selbständig. Wo wohnst du heute?
Antonia: Seit Oktober 2019 studiere ich in Innsbruck Bio- und Lebensmitteltechnologie. Somit hat sich mein Wohnort auf zwei Orte aufgeteilt. In Berchtesgaden wohne ich bei meinem Papa in dem Haus, in dem ich aufgewachsen bin.

Dein Traumberuf?
Antonia: Im Labor mit Naturrohstoffen zu arbeiten.

Wann bist du das erste Mal auf Skiern gestanden?
Antonia: Das Skifahren lernte ich mit zwei Jahren. An meine erste Skitour kann ich mich nicht mehr erinnern. Mit sieben Jahren bin ich meine ersten Skitouren gegangen. Sicherlich nicht immer so motiviert, wie meine Mama es gerne gehabt hätte.

Erinnerst du dich an deinen ersten Dreitausender? Welcher war das und wann?
Antonia: Mein erster Dreitausender war die Ruderhofspitze (3.474m) in den Stubaier Alpen. Ich bin sie am 22. April 2018 mit meinem Papa gegangen. Das war eine meiner besten Touren in meinem bisherigen Leben. Seitdem zählt die Ruderhofspitze zu meinen Lieblingsbergen. Sie ist schön steil.

Dein allerliebster Spot?
Antonia: Am liebsten bin ich definitiv Zuhause in Berchtesgaden. Und ganz generell an ruhigen Plätzen in den Bergen.

Deine Top 3 unter den österreichischen Dreitausendern?
Antonia: Die Ruderhofspitze (3.474m), der Hohe Tenn (3.368m) und die Wildspitze (3.768m).

Welche(n) Dreitausender planst du im Rahmen des SALEWA3000-Projekts?
Antonia: Den Habicht (3.277m). Ich habe ihn von der Ruderhofspitze aus gesehen. Seitdem will ich diesen Berg besteigen. Und auch das Große Wiesbachhorn (3.564m).

Welche Sportarten liegen dir noch? Welche ganz und gar nicht?
Antonia: Im Allgemeinen liegen mit Ausdauersportarten. Ich laufe gerne und fahre auch ganz gerne mit dem Mountainbike. Um einen Ausgleich zu den Ausdauersportarten zu haben, klettere ich. Ballsportarten liegen mir gar nicht, ich treffe die Bälle so selten.

Was darf im Tourenrucksack nicht fehlen?
Antonia: Auf jeden Fall die Lawinenausrüstung, eine warme Jacke und etwas zu Trinken. Warme Handschuhe und eine dicke Mütze sind auch immer dabei. Meistens habe ich noch ein kleines Stück Wachs dabei, um unterwegs kurzfristig meine Felle präparieren zu können, falls sich „Stollen“ bilden.

Welche Eigenschaften muss dein Tourenpartner mitbringen?
Antonia: Er sollte auf jeden Fall ungefähr mein Tempo haben, und sehr gut Skifahren können.
Zudem wäre natürlich ein Ratsch-Partner auch fein. Dieser sollte dennoch auch mal die Ruhe der Natur genießen können. Am besten wäre jemand der konditionell und technisch besser ist als ich, damit ich viel lernen kann und über mich hinauswachse.

Was magst du mehr auf Tour – Aufstieg oder Abfahrt?
Antonia: Die Abfahrt. Es sei denn, die Verhältnisse sind schlecht. In diesem Fall ist mir der Aufstieg lieber.

Deine Pläne für diesen Winter sind?
Antonia: Viele, viele Skitouren.

Hast du Vorbilder (auch über den Sport hinaus?)
Antonia: Ja, die habe ich. Zu meinen Vorbildern zählt auf jeden Fall meine Mama. Es ist unglaublich, wie sie sich nach ihrem Unfall wieder ins alltägliche Leben gekämpft hat. Genau so ist mein Papa in jeder Hinsicht ein großes Vorbild, ob beim Bergsteigen oder menschlich.

Was sind für dich No-Gos am Berg?
Antonia: Müll in der Natur!!! Und unnötige Lärmbelästigung. Außerdem sind vollgeschmierte Gipfelbücher auch nicht besonders wünschenswert.

Brotzeit oder Energie-Riegel – was hast du dabei?
Antonia: Lieber eine Brotzeit. Natürlich esse ich auch mal einen Riegel. Aber eher selten. Mir schmeckt ein simpler Apfel besser. Aufgrund meines Werdegangs und meiner Interessen im Lebensmittelbereich, versuche ich, mich möglichst naturbelassen zu ernähren. Eine gute Brotzeit am Gipfel – so viel Zeit muss sein.

Du und die Berge – wie würdest du die Beziehung zwischen euch beschreiben?
Antonia: Ich bin in den Bergen aufgewachsen, ohne kann ich nicht. Für mich sind Berge etwas an dem man wachsen kann und dennoch sehr viel Ruhe findet. Die unzähligen Bergtouren haben mich gelehrt, die Natur zu respektieren und zu genießen. Die Berge geben mir etwas, das mir nichts und niemand sonst geben kann: Innere Balance und tiefe Zufriedenheit.

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