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Skitouren in Norwegen: From Sea to Summit

#SALEWAFACES

Eine Woche Norwegen mit allen Facetten des wilden Klimas im Norden. Wir starten in Oslo und bewegen uns im Laufe der Woche immer weiter Richtung Norden. Unser erster Stopp ist Beitostølen. Hier bleiben wir zwei Nächte und erkunden die weitläufige Schneelandschaft auf Langlaufski. Perfekt präparierte Loipen und blauer Himmel ziehen uns immer weiter in eine schier endlose, unberührte, weiße Landschaft. Während des skatens wird mir bewusst, dass man den Wind und die Kälte hier nicht unterschätzen darf. Meine Lungen mussten sich erst einmal an die raue, kalte Luft bei Anstrengung gewöhnen.

Am nächsten Tag machen wir uns auf und fahren weiter nördlich an die Westküste. Wir passieren hohe Berge, tiefe Täler und queren Fjorde mit der Fähre. Unser Ziel ist Ørsta, eine kleine Stadt am Meer, umrundet von Bergen. Gleich überlegen wir uns, welche Skitouren man in dieser Region am nächsten Tag machen könnte. Solche Entscheidungen muss man dort - je nach Wind und Wetter – oft auch ganz spontan treffen. Am nächsten Morgen haben wir uns schließlich für einen markanten Vorgipfel in direkter Stadtnähe entschieden. Um das pure Norwegen-Feeling zu haben, starten wir direkt vom Hafen aus. Wir beginnen die Tour somit auf Seehöhe. Dann tragen wir erst die Ski durch die Stadt und solange den Fuß des Berges hinauf, bis genug Schnee da ist, um Aufzufellen. Ohne einem weiteren Menschen zu begegnen, touren wir in ein Tal hinein. Es wird windiger und kälter. Wir queren eine Flusssenke und haben bald die letzten Meter bis zum Gipfel vor uns. Schon während des Aufstiegs hat es die Sonne mal kurz geschafft durch zu brechen und eine spektakuläre Sicht auf den Fjord frei zu gegeben. Oben am Gipfel angekommen, ist es allerdings zugezogen und man sieht fast nichts. Weil wir aber in Norwegen sind und nicht in den Alpen, beschließen wir trotz Kälte zu warten. Und tatsächlich: nach ca. zehn Minuten Wartezeit reißt der Himmel auf, die Sonne kommt raus und vor uns erstreckt sich eine unglaubliche Fjordlandschaft, mit einer Sicht bis weit in das Land hinein. Der pure norwegische Skitouren-Genuss! Nach weiteren zehn Minuten merken wir allerdings, dass es wieder anfängt zu zuziehen. Die Wolken bewegen sich sehr schnell und es fängt sogar an zu schneien. Also machen wir uns gleich abfahrbereit. Trotz schlechter Sicht finden wir sicher den Weg zurück und haben oben auch ein paar schöne Schwünge im weichen Schnee. Weiter unten wird die Sicht besser und wir können mit den Ski bis zum Stadtrand abfahren - mit ständigem Blick aufs Meer!

Unmittelbar als wir wieder unten angekommen sind, beginnt das Wetter schlechter und der Wind stärker zu werden. Heftige Schnee- und Graupelschauer wechseln sich im Laufe der Nacht und bis zum nächsten Morgen ab. Trotz der wahrscheinlich schwierigen Schneelage, aufgrund des Wetters und der vergleichsweise hohen Temperaturen, wollen wir eine Skitour probieren. Das erste Auffällige beim Aussteigen aus dem Auto ist schon einmal eine ca. 20cm hohe Graupelschicht. Wir überlegen länger und wählen dann einen Weg in ein flaches Tal. Nach kurzer Gehzeit machen wir an einer geeigneten Stelle Halt, um ein ausführliches Schneeprofil zu graben. Dabei wird uns bewusst, dass die Schneekonditionen heute nicht witzig sind. Gleichzeitig hat sich auch das Wetter weiter verschlechtert, es gibt fast keine Sicht und der Wind bläst stärker. Wir beschließen umzudrehen. Aufgrund der schlechten Wetterverhältnisse konnten wir auch die letzten Tage keine Skitouren mehr in diesem Gebiet gehen und wir machten uns wieder auf den Rückweg nach Oslo. Auch wenn unsere Zeit für ein so schönes Land, mit so vielen Bergen und so spontanem Wetter sehr kurz war, war sie trotzdem unglaublich schön, mit einigen unvergesslichen Momenten. Dafür kann ich nun sicher sagen: Norge, Ich werde wiederkommen!

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